Automobil Messe - Viele Marken unter einem Dach
Was gibt es Neues auf dem Markt? Wie sehen Zukunftstrends aus? Welche Modelle präsentieren die Hersteller? Auf nationalen wie internationalen Automobilmessen befinden Sie sich als Liebhaber chromblitzender Fortbewegungsmittel allemal auf der Überholspur.
Viele Marken unter einem Dach – das ist kein Novum. Doch vor rund 80 Jahren war dies ein bitteres Erscheinungsbild der Krise, als die Welt am wirtschaftlichen Abgrund stand: Da nämlich wurden Audi, Horch, DKW und Wanderer von den allmächtigen Banken gedrängt, eine Zwangsehe einzugehen. Bis heute ist dies nur zu sichtbar an den berühmten vier Ringen - Zeichen für weltweiten Erfolg. Hitlers Strategie seinerzeit, die Autoproduktion zur Schlüsselindustrie Deutschlands zu machen, erzeugte bei der Auto Union zwar einen Boom – allerdings dauerte der nur bis zum Zweiten Weltkrieg an. Doch lassen Sie uns noch einen großen Schritt weiter zurückgehen in die Geschichte, in die Anfänge von Automobilmessen nämlich: Bereits 1899 fand die erste internationale statt – organisiert vom ein Jahr zuvor gegründeten Automobilclub von Deutschland (AcD).
Im November 1900 dann folgte die erste offizielle Automobilmesse in den Vereinigten Staaten. Trotz des „Wucherpreises“ von 50 Cent Eintrittsgeld (das entspricht heute knapp 13 US Dollar) strömten rund 10 000 Besucher in den New Yorker Madison Square Garden, wo 66 Aussteller 31 Autos sowie zahlreiche Zubehörteile eine Woche lang zur Schau stellten.
Welch ungeheure Bedeutung Automobilmessen für die Hersteller haben, mögen Sie ersehen an dem seinerzeit als unverkäuflich geltenden Spyder 550, den Porsche 1953 auf dem Pariser Autosalon vorstellte: Kein geringerer als die Filmlegende „Little Bastard“ James Dean verliebte sich in den Boliden (und die Damenwelt sich in beide). Somit war der Absatz dieses Wagens gesichert. Er fand weitere 134 Käufer.
Und der Reigen setzt sich stets im Frühjahr oder Herbst eines jeden Jahres munter fort: Ob Genf, Detroit, Frankfurt, China, Leipzig, Moskau, Stuttgart, Bologna, Berlin oder Dubai - alle Autohersteller nutzen die großen Automobilmessen als Bühne, um ihre Neuheiten und ihr Zubehör sowie alternative Antriebs- und Motortechnologien vorzustellen. Die besten Kurven und die attraktivsten Fahrgestelle allerdings finden Sie neben, hinter, auf und in den Modellen – die Hostessen nämlich, die dem Ganzen erst den rechten Glanz verleihen.
Zu finden sind in Deutschland aber auch jede Menge kleinerer Automessen. Diese werden nicht selten auch von Hobbybastlern und vielen anderen Autoliebhabern besucht. Da für kleinere Messen meist auch nicht soviele Gelder zur Verfügung stehen, werden hierfür oft nur Messezelte anstatt große Veranstaltungsgebäude genutzt. Nicht selten finden sich hier aber dennoch Vertreter größerer Automobilhersteller wieder.